Finanzübersetzung: 5 Punkte für eine verbesserte Qualität

Finanzübersetzung: 5 Punkte für eine verbesserte Qualität

Die Finanzübersetzung wird von Akteur*innen der globalisierten Wirtschaft zunehmend nachgefragt.

Multinationale Konzerne und kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) arbeiten auf der ganzen Welt zusammen: internationale Geschäftsverträge, Kommunikation, Fusionen und Übernahmen usw. In diesem Kontext brauchen die Firmen genaue Finanzinformationen, um jeweils die richtige Entscheidung zu treffen.

Wenn es um Finanzen geht, können kleine Übersetzungsfehler schwere Folgen haben. Im Gegensatz zu maschineller Übersetzung (MU) haben die Finanzübersetzer*innen besondere Sprach- und Finanzkenntnisse.

Hier verraten wir Ihnen fünf besondere Herausforderungen dieser Art von Übersetzung. Sie werden schnell verstehen, dass Qualität und Professionalität Finanzübersetzer*innen Wettbewerbsvorteile verschaffen.

Viel Spaß beim Lesen!

Beweisen Sie umfangreiche Kompetenzen im Finanzbereich

Finanzübersetzer*innen sollten über spezifische Fähigkeiten verfügen, um den Finanzbereich richtig analysieren zu können. Wie in den meisten Bereichen von Fachübersetzung müssen die professionellen Übersetzer*innen sowohl die Terminologie als auch die zu übersetzenden Konzepte kennen und verstehen.

Umfassende Kenntnisse des Sektors sind erforderlich. Zum Beispiel sind die Finanzvorschriften von Land zu Land verschieden. In der Europäischen Union befolgen die großen Unternehmen die IFRS (International Finance Reporting Standards), während die amerikanischen Firmen das System der GAAP (Generally Accepted Accounting Principles) beachten. Finanzübersetzer*innen müssen diese Unterschiede in ihrer Arbeit berücksichtigen und sich an die Vorschriften des Landes ihrer jeweiligen Auftraggeber*innen halten. Die regelmäßige Übersetzung von Jahresbilanzen wird dazu beitragen, die Regeln der Präsentation zu beherrschen und den Gebräuchen des Ziellandes zu entsprechen.

Aufgrund der großen Vielseitigkeit des Finanzbereichs ist es ratsam, sich auf einen Teilbereich oder eine Art von Dokumenten zu spezialisieren.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Die Wirtschaft verändert sich pausenlos. Der Finanzbereich entwickelt sich besonders stetig und rasch. Finanzübersetzer*innen tun gut daran, ihr Wissen kontinuierlich auf den neuesten Stand zu bringen, um jederzeit informiert zu sein. Die ständigen wirtschaftlichen und rechtlichen Veränderungen erfordern eine häufige Aktualisierung der Kenntnisse. Dazu ist es möglich, regelmäßig Fachkurse zu besuchen, an Konferenzen teilzunehmen, die Fachpresse zu lesen und sich mit Finanzexpert*innen zu vernetzen.

Zum Beispiel bietet die ASTTI (Schweizerischer Übersetzer-, Terminologen- und Dolmetscherverband) eine Sommeruniversität für Finanzübersetzung, die alle zwei Jahre stattfindet. Solche Veranstaltungen sind gute Gelegenheiten, sich über die Entwicklungen im Finanzbereich zu informieren.

Achten Sie auf eine genaue Verwendung der Finanzterminologie

Die Qualität einer Finanzübersetzung hängt von der strikten terminologischen Konsistenz ab. Die Kunden*innen erwarten für bestimmte Konzepte dieselben Begriffe in allen ihren Dokumenten. Zweideutigkeit muss unbedingt vermieden werden. Daher ist es unerlässlich, die Terminologie sowie ihre aktuelle Verwendung im Zielland zu berücksichtigen.

Einige Tipps helfen, die terminologische Kohärenz zu wahren. Insbesondere Terminologiedatenbanken sind nützliche und leistungsfähige Tools zur Verbesserung der terminologischen Konsistenz. CAT-Softwares wie SDL Trados Studio oder Memsource bieten Einstellungen zur Terminologieprüfung, die dazu beitragen, die Qualität zu erhöhen.

Auch müssen Finanzübersetzer*innen auf die Bedeutungsnuancen achten: Anglizismen treten im Finanzbereich besonders häufig auf. Je nach Kontext müssen Übersetzer*innen entscheiden, ob der englische Begriff übersetzt werden muss oder behalten werden kann. In Geschäftsberichten wird häufig auf Free Cash Flow verwiesen. Wenn die Kundin oder der Kunde mit der Terminologie vertraut ist, ist es besser, den englischen Begriff beizubehalten. Wenn sie*er jedoch in diesem Bereich unerfahren ist, kann Free Cash Flow mit verfügbare Mittel übersetzt werden, um den Text verständlicher zu machen.

Erfahrung, finanztechnische Fähigkeiten und Kenntnisse der verschiedenen Verwendungen eines Begriffs können ihre Präzision erhöhen.

Gewährleisten Sie Diskretion und Professionalität

Der vertrauliche Umgang mit Informationen ist oft die Grundlage für die gute Beziehung zwischen Übersetzer*innen und ihren Kunden*innen. Dies ist umso wichtiger im Finanzbereich, in dem die Offenlegung von Daten schwerwiegende Folgen haben kann. Deshalb ist die strikte Einhaltung der Vertraulichkeitsvereinbarungen erforderlich.

Die Übersetzer*innen sollten auf allen Ebenen professionell handeln. Die Fristen für Aufgaben wie z.B. die Übersetzung einer Jahresbilanz können nicht verlängert werden. Es ist daher wichtig, schnell und fehlerfrei zu arbeiten: eine Übersetzerin oder ein Übersetzer kann sich keine Fehler in den Zahlangaben oder in den Zahlinterpretationen leisten. Zahlenfehler sind unbedingt zu vermeiden. Englischsprachige Länder verwenden den Punkt als Dezimalzeichen und das Komma als Tausenderzeichen. Fehler können hier vorkommen, wenn zu schnell gearbeitet wird, z.B. um einen knappen Termin einzuhalten. Übersetzte Zahlen sollten systematisch überprüft werden.

Auch hier können CAT-Tools das Fehlerrisiko reduzieren: Tags können Zahlen im Ausgangstext identifizieren und im Zieltext identisch wiedergeben, ohne dass die Übersetzerin oder der Übersetzer eingreifen muss. Dies ist besonders nützlich, um Tippfehler oder Unachtsamkeiten zu verhindern.

Arbeiten Sie im Team

Bei Finanzübersetzungen steht oft viel auf dem Spiel. Ein Qualitätsansatz ist daher unerlässlich, um die Fehlerrisiken zu minimieren. Korrekturlesen und Überprüfen sollten immer in den Übersetzungsprozess eingebaut werden. Teamarbeit ermöglicht die Bündelung von Kompetenzen und damit eine Qualitätsverbesserung. In Übersetzungsagenturen ist sie üblich. Arbeiten Übersetzer*innen als Freiberufler*innen, sollten sie sich angewöhnen, Korrekturleser*innen und Lektor*innen zu beauftragen. Es ist auch ratsam, Finanzexpert*innen zu konsultieren, insbesondere um Interpretations- und Zahlenfehler zu vermeiden.

Fazit

Die Hauptaufgabe einer Fachübersetzerin oder eines Fachübersetzers besteht darin, einen Text zu erstellen, der dem Ausgangstext so treu wie möglich bleibt und der sich gleichzeitig an die kulturellen Besonderheiten des Ziellandes anpasst. Den Leser*innen sollte es nicht bewusst sein, dass sie ein übersetztes Dokument lesen. Das ist die Kunst der Übersetzung.

Finanzübersetzer*innen sammeln umfassende Kenntnisse auf dem Finanzbereich. Dennoch sind sie immer noch Übersetzer*innen und konkurrieren keinesfalls mit erfahrenen Finanzexpert*innen. Diese Komplementarität zwischen Sprachexpertise und Finanzexpertise macht die Arbeit besonders spannend. Wenn Sie gerne Zahlen zum Sprechen bringen, ist diese Art der Übersetzung genau das Richtige für Sie!

Céline Michaud


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